Das Fotografieren bei Regen kann eine Herausforderung sein, aber es bietet auch eine einzigartige Gelegenheit, faszinierende Regenfotos zu kreieren. In meinem heutigen Blogbeitrag zeige ich dir einige Tipps zum Fotografieren bei schlechtem Wetter. Von der richtigen Ausrüstung bis zur optimalen Einstellung erfährst du alles, was du wissen musst, um schöne Regen Bilder zu schießen.
Machen wir uns nichts vor. Fotografieren im Regen ist im Allgemeinen nicht angenehm, vor allem für die Ausrüstung. Wenn Du jedoch den Regen meidest, verlierst Du die einmalige Gelegenheit, unglaubliche Regenfotos zu machen. Glücklicherweise gibt es einige Schritte, die Du unternehmen kannst, um Dich beim Fotografieren im Regen einigermaßen wohl zu fühlen, und Dein Portfolio wird es Dir danken. Mit den nachfolgenden Tipps für Regenfotos kannst auch Du schöne Regen Bilder machen, die einen Ausflug außerhalb Deiner Komfortzone lohnenswert machen.
Vorbereitung für Regenfotos
Die richtige Vorbereitung ist die halbe Miete um schöne Regen Bilder machen zu können. Ziehe Dir daher einen Regenmantel, oder eine wasserfeste Regenjacke mit Kapuze an. Je nach Temperaturen kann diese auch gefüttert sein, denn nichts ist schlimmer als in nassen Klamotten zu frieren. Als Schuhe empfehle ich Dir entweder Gummistiefel, oder wasserfeste Schuhe. Schließlich verbringst Du einige Zeit im Regen und es ist unangenehm mit nassen Füßen Regenfotos zu machen 😉 Denke auch eventuell Handschuhe mitzunehmen, jedoch solltest Du damit immer noch Deine Kamera bedienen können.
Da Du selbst nun warme und wetterfest Kleidung hast, denke auch an Deine Ausrüstung. Du benötigst in jedem Fall eine wasserdichte Kameratasche, oder einen wasserdichten Rucksack, damit der Regen nicht in die Tasche kann und so Deine Kamera und Objektive kaputt macht. Auch benötigst Du eine Regenschutzhülle für Deine Kamera, denn Du möchtest schließlich draußen im Regen Fotos machen. Ein Stativ kann nützlich sein, denn einige Szenen sehen mit Langzeitbelichtung besser aus und Du musst dabei Deine Kamera ruhig halten.
Die richtige Kameraeinstellung fürs Fotografieren im Regen
Fotografieren im Regen bedeutet, dass die Lichtverhältnisse sehr schlecht sind. Deswegen ist es schwierig die richtige Kameraeinstellung für gute Regenfotos zu finden. Auch deswegen ist es wichtig, dass Du die Kamera und Dich trocken hältst, denn Du wirst verschiedene Einstellungen ausprobieren müssen und das dauert. Die Zeit hast Du nur, wenn Dir der Regen nichts anhaben kann. Um die richtige Einstellung zu finden, kommt es auf das Motiv und die Atmosphäre an, die Du mit den Fotos zum Ausdruck bringen willst. Fotografiere im manuellen Modus, oder im Zeitautomatik-Modus (auf der Kamera als A, oder AV gekennzeichnet), um flexibler zu sein.
Hier sind meine groben Richtlinien.
Erfassen Sie scharfe Regentropfen:
Verschlusszeit: 1/1000 Sek.
Blende: f/8 — f/11
ISO: 500+ je nach Lichtverhältnissen
Um die Bewegung von fallendem Regen anzuzeigen:
Verschlusszeit: 1/60 Sek.
Blende: f/5 — f/8
ISO: 400+, abhängig von den Lichtverhältnissen
Makrofotoeinstellungen für Regentropfen:
Verschlusszeit: 1/100 Sek.
Blende: f/7
ISO: 300+ je nach Lichtverhältnissen
Makroobjektive sind so spezifisch, dass größere Blendenöffnungen wie f/1,8 so gewählt werden, dass Sie nicht einen ganzen Regentropfen scharf stellen
Wasserfallfotografie:
Verschlusszeit: 1/15 Sekunde
Blende: f/8‑f/11
ISO: 100 (niedrig beginnen und je nach Lichtverhältnissen anpassen)
Probiere einfach die verschiedenen Einstellungen aus und denke an das Belichtungsdreieck.
Konzentriere Dich auf Reflexionen
Regenpfützen eignen sich gleichermaßen gut zum Planschen und zum Einfangen von Spiegelungen (siehe dazu meine Tipps für schöne Landschaftsfotos). Wenn der Regen eine Pause macht und die Pfütze ruhig ist, kannst Du damit gestochen scharfe Reflexionen einfangen. Was die Komposition betrifft, kann die Spiegelung als Bonuselement innerhalb einer Szene oder als Mittel zur Präsentation des Motivs dienen. Mit anderen Worten: Du kannst die Szene mit der Spiegelung füllen und sie sogar umdrehen, um die “reale Welt” auf den Kopf zu stellen.
Fotografieren im Regen: Die richtige Ausrüstung
Fotografieren im Regen bedarf nicht nur Regenkleidung und Kameraabdeckung, sondern noch ein wenig zusätzliches Zubehör. Wenn dich das Thema Fotoausrüstung interessiert, lese meinen Beitrag Fotoausrüstung für Anfänger
Stativ: Bei Regenfotos solltest Du mit der Verschlusszeit herumspielen. Eine kurze Verschlusszeit sorgt für schärfere Regentropfen, während eine längere Verschlusszeit den Regen schlierenförmig erscheinen lässt. Die goldene Regel lautet: Alles unter 1/60 Sekunde sollte mit einem Stativ stabilisiert werden, da Du die Kamera nicht so lange ruhig in der Hand halten kannst und die Aufnahmen verwackelst. Ich habe mir ein Reisestativ besorgt, da es gerade mal 980 Gramm wiegt, gleichzeitig aber eine Traglast von 8 Kilogramm aushält. Zusammengefaltet misst das Stativ nur 33 cm, ausfahren lässt es sich auf 142 cm. Ich hatte zuvor ein anderes Stativ, doch damit war ich nicht wirklich zufrieden.
Wasserdichte Kameratasche: Eine wasserdichte Kameratasche hilft, Deine Kamera und Ersatzakkus trocken zu halten. Die meisten Kamerataschen halten etwas Regen aus, aber wenn Du längere Zeit im Regen unterwegs bist, solltest Du Deine wertvolle Elektronik in einer Kameratasche verstauen. Die Fototasche von PEDEA hat sich für mich als praktischer Helfer herausgestellt, denn sie hält den Regen zuverlässig ab und bietet innen genug Platz für Kamera, Objektiv und Akku.
Ersatzakku: Egal, ob Du bei Regen fotografierst, oder im Sommer bei einer Wanderung. Einen Ersatzakku mitzunehmen ist IMMER Pflicht! Nichts ist ärgerlicher, als mittendrinn abbrechen zu müssen, weil der Akku leer ist. Investiere also in einen zweiten Akku und vergiss natürlich auch das kompatible Ladegerät nicht 😉
Die Kameraausrüstung auf einen Blick
Zusammengefasst nochmal die 3 wichtigsten Zubehörteile zum Fotografieren bei Regen. Mit einem Klick auf das jeweilige Bild, könnt Ihr die Artikel bei Amazon kaufen.
Risestativ bei Amazon kaufen
Denke in schwarzweiß
Gerade bei Landschaftsfotografie kommt kaum jemand auf die Idee schwarzweiß zu fotografieren, aber gerade bei Regen empfehle ich es Dir ausdrücklich, denn schwarzweiß verleiht den Bildern Dramatik, Trostlosigkeit, Einsamkeit… was immer Du mit den Fotos ausdrücken willst, mit schwarzweiß-Fotos spielst Du mit den Emotionen des Betrachters. Stelle Dir nachfolgende Fotos in Farbe vor. Sie würden diese schönen Regen Bilder langweilig wirken und nicht diese Emotionen wiedergeben.
Mache Nahaufnahmen für schöne Regen Bilder
Nicht nur Pfützen oder aufspringende Regentropfen sind ein tolles Motiv, auch die Natur bietet tolle Fotomotive bei Regen. Makrofotos taugen nicht nur für schöne Regen Bilder, sondern stellen für sich eine Kunstform in der Fotografie dar (lese mehr zum Thema in meinem Beitrag Makrofotografie in der Natur). Die feinen Wassertropfen auf zarten Blütenblättern, die glitzernden Regenperlen auf Grashalmen; all das enthüllt eine unsichtbare Schönheit, die nur der Regen offenbart. Gehe ganz nah an ein Motiv ran, egal ob das ein Regentropfen auf einer Blüte ist, oder eine Nacktschnecke, die sich auf der nassen Erde ihren Weg bahnt. Setze das vermeintlich Kleine ganz groß in Szene. Lass Dich von den unzähligen Details und faszinierenden Texturen inspirieren und tauche ein in die fesselnde Welt der Makrofotografie im Regen.
Fotografieren im Regen: Zusammenfassung
Benötigte Zeit: 2 Minuten
Abschließend habe ich für Dich die wichtigsten Tipps zusammengefasst, damit Du Fotografieren im Regen entspannt angehen kannst.
- Schütze Deine Ausrüstung und Dich selbst
Die wichtigste Voraussetzung ist ein wasserdichter Fotorucksack, oder eine wasserdichte Fototasche. Sie soll verhindern, dass Feuchtigkeit ins Innere kommt und die Technik kaputt macht. Besorge Dir zudem eine Regenschutzhülle für Deine Kamera, sowie wasserdichte und warme Kleidung und Schuhe, damit Du beruhigt im Regen fotografieren kannst.
- Suche nach interessanten Motiven
Regenfotos sind spannend, denn es gibt viele Möglichkeiten. Du kannst in der Natur Wassertropfen mit der Makrofotografie einfangen, oder die hochspritzenden Regentropfen auf dem Gehweg fotografieren. Es gibt viele Möglichkeiten für schöne Regen Bilder.
- Die richtige Kameraeinstellung
Fotografieren im Regen hat keine universelle Kameraeinstellung. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es eine gute Idee ist, den ISO-Wert zu erhöhen. Wähle eine kurze Belichtungszeit (zum Beispiel 1/250), um die Regentropfen scharf zu stellen. Eine längere Belichtung sorgt dafür, dass der Regen wie Fäden aussehen.
- Sicherheit
Auf der Jagd nach tollen Regenfotos gilt der Grundsatz: Sicherheit geht vor. Bringe Dich nicht in Gefahr und bedenke, dass bei Regen der Boden aufgeweicht wird. Das ist besonders bei Abhängen zu beachten, damit Du nicht abstürzt. Das gilt auch, wenn Du ein Gewitter fotografieren willst. So toll Blitze auch auf Fotos sein mögen, aber sie bringen niemanden etwas, wenn Du vom Blitz getroffen wirst.
Regenfotos: Ein Fazit
Regentage müssen nicht langweilig oder ungemütlich sein! Wenn es draußen regnet, solltest du die Gelegenheit nutzen, um deine Umgebung aus neuen Blickwinkeln zu erkunden und dabei Regenfotos zu machen! Mit etwas kreativem Denken und sorgfältiger Planung kannst du auch schöne Regen Bilder mit Tiefe, Klarheit und Atmosphäre einfangen. Hast du bereits bei Regenwetter fotografiert und/oder hast noch mehr Tipps? Schreibe es in die Kommentare und vergiss bitte nicht den Beitrag positiv zu bewerten 🙂
Fragen zu Regenfotos
Wie kann ich schöne Regen Bilder machen?
Achte auf wasserfeste Kleidung und Schuhe und schütze auch Deine Ausrüstung vor dem Regen, damit Du entspannt im Regen fotografieren kannst. Mit dieser Vorbereitung stehen tollen Regenfotos nichts im Wege,
Wie kann ich meine Kamera vor Regen schützen?
Achte darauf, dass Dein Rucksack oder Deine Tasche wasserdicht ist. Besorge Dir zudem eine Kunststoffhülle, die zumindest auf einer Seite offen ist, damit Deine Kamera vor Regen geschützt ist.
Wie fotografiert man Regentropfen?
Wenn Du scharfe Regentropfen haben willst, wähle eine kurze Belichtungszeit (beginne mit 1/250 Sekunden) und stelle den ISO-Wert und die Blende entsprechend höher ein. Soll der Fokus auf ein Motiv im Vordergrund liegen und der Regen verschwommen erscheinen, wähle eine längere Belichtung (starte bei 1/10 Sekunde). Beide Möglichkeiten ergeben tolle Regenfotos.
Welche Blende bei schlechtem Licht?
Um den Regen scharf abzubilden, brauchst Du eine große Schärfentiefe, was eine kleine Blende erfordert. Starte mit f/8 und experimentiere solange, bis Du die perfekte Balance zwischen Verschlusszeit und Schärfentiefe gefunden hast.Frage hinzufügen
Weiterführende Links
5 Ideen zum Fotografieren bei Regen
10 Tipps für kreative Fotos bei Regen
Fotografie bei schlechtem Wetter – 7 Tipps für grandiose Bilder
Pingback: Fotografieren im Herbst: 9 Tipps für stimmungsvolle Herbstbilder - Momentaufnahme - Der Fotoblog